Der Kauf eines Unternehmens kann zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Wenn der Firmenkauf auch interessante Immobilien beinhaltet, könnte das die Investition noch interessanter machen. Gleichzeitig sollten Unternehmenskäufer einige wichtige Aspekte im Blick behalten, damit es kein böses Erwachen gibt. Was beim Unternehmenskauf und Immobilien zu beachten ist, erklärt dieser Artikel im Detail.
Unternehmenskäufe und -verkäufe sind Alltag in der heutigen Wirtschaftswelt. Es kommt aber auch immer wieder zu spektakulären Übernahmen, die so niemand erwartet hätte. Manche gelingen gut für den Käufer, andere führen eher zu Verlusten oder sogar Insolvenzen.
Warum Unternehmenskäufe wirtschaftlich interessant sind
Der Reiz, den die Übernahme einer anderen Firma haben kann, lässt sich auf verschiedene Ursachen und Hintergründe zurückführen. Im Fokus steht in der Regel die Wirtschaftlichkeit, aber auch das Image kann ein entscheidender Faktor sein.
So haben beispielsweise asiatische Firmen im letzten Jahrzehnt viele europäische Firmen aufgekauft, um sich auch mit dem Label „Made in Europe“ schmücken zu können. Die vor allem ökonomisch relevanten Gründe für Unternehmenskäufe lauten wie folgt.
Insgesamt bieten Unternehmenskäufe vielfältige strategische Möglichkeiten, um die Mutterfirma zu stärken und weiterzuentwickeln. Der Kauf einer anderen Firma erfordert aber auch eine sorgfältige Prüfung und Integration – speziell beim Mitkauf von Immobilien.
Unternehmenskauf und Immobilien – Checkliste mit 10 Punkten
Beim Unternehmenskauf, der Immobilien beinhaltet, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Wie auch beim Privatkauf kann es gerade bei älteren Objekten sein, dass die Substanz nicht mehr so wertig ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Darüber hinaus gibt es unternehmerisch natürlich noch weitere Kriterien zu beachten.
1. Grunderwerbsteuer
Im Rahmen des Unternehmenskaufs werden Immobilien übertragen? Dann kann eine erhebliche Grunderwerbsteuer anfallen. Dies stellt eine zusätzliche finanzielle Belastung dar, was bei der Kaufpreiskalkulation unbedingt berücksichtigt werden muss.
2. Due Diligence
Eine gründliche Prüfung der Immobilien ist unerlässlich. Dabei sollten folgende Punkte untersucht werden:
3. Transaktionsstruktur
Die Wahl zwischen Asset Deal und Share Deal kann steuerliche Auswirkungen haben. Bei einem Asset Deal werden die Immobilien einzeln übertragen. Demgegenüber werden bei einem Share Deal die Anteile an der Gesellschaft, welche die Immobilien hält, erworben.
4. Finanzierung
Die Übernahme von Immobilien erhöht den Kapitalbedarf mitunter ganz erheblich. Es ist wichtig, frühzeitig die Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen und gegebenenfalls Fremdkapital einzuplanen. Hierzu lohnt es sich meist, eine unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen.
5. Immobilienbewertung
Die korrekte Bewertung der Immobilien ist natürlich auch ganz entscheidend für die Kaufpreisfindung. Hierfür sollte ein unabhängiger Gutachter hinzugezogen werden, der sich auch regional gut auskennt – beispielsweise bei einer Immobilienbewertung in Essen, Hamburg oder München.
6. Vertragsgestaltung
Im Kaufvertrag sollten spezifische Regelungen zu den Immobilien getroffen werden, was etwa Gewährleistungen des Zustands oder den Wegfall von Altlasten betrifft. Spätestens hier sollten wirklich alle Karten auf den Tisch kommen.
7. Steuerliche Aspekte
Es geht nur um die Grunderwerbsteuer? Neben der Grunderwerbsteuer können tatsächlich noch weitere steuerliche Faktoren relevant sein, wie z.B. die Abschreibungsmöglichkeiten für die erworbenen Immobilien.
8. Zukunftsplanung
Es sollte bedacht werden, wie lange die Immobilie direkt oder indirekt genutzt wird. So gilt es zu klären, ob die Immobilien langfristig für das Unternehmen benötigt werden oder ob später ein Verkauf oder eine Vermietung sinnvoll sein könnte.
9. Risikomanagement
Potenzielle Risiken im Zusammenhang mit den Immobilien müssen – in der Regel mit Expertenrat – möglichst früh identifiziert und bewertet werden. Dazu gehören zentrale Punkte wie Instandhaltungskosten oder Leerstandsrisiken.
10. Expertenunterstützung
Aufgrund der Komplexität des Themas Unternehmenskauf und Immobilien ist es meist ratsam, von Anfang an spezialisierte Berater wie M&A-Anwälte, Steuerberater und Immobilienexperten hinzuzuziehen. Diese sind natürlich eine Investition, die sich aber schon mittelfristig auszahlt.
Unternehmenskauf und Immobilien im Fazit
Es gab schon Fälle, in denen alte Häuser gekauft wurden, in denen noch so mancher Schatz versteckt war. Dadurch kann sich solch ein Kauf noch zusätzlich auszahlen. Ein Unternehmenskauf mit Immobilien ist im besten Fall damit vergleichbar – durch die hochwertigen Immobilien können Firmen noch deutlich wertvoller werden.
Es gab aber auch schon Fälle, in denen sich der Schatz als billiges Katzengold herausgestellt hat. Auch das kann beim Firmenkauf, der Immobilien beinhaltet, leider passieren. Wenn Käufer die oben genannten Punkte berücksichtigen, können sie die Chancen und Risiken beim Unternehmenskauf definitiv besser einschätzen.
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